Von Freundin zu Freundin

Gabi zu Moni, Hello ich bin’s!
Moni zu Gabi, Warum immer ich?
Gabi zu Moni, Steter Tropfen höhlt den Stein!
Moni zu Gabi, Ich werde immer dicker!
Gabi zu Moni, Wir möchten einen Smart.
Moni zu Gabi, Sie trägt den Smoking.
Gabi zu Moni, Rauchen hilft der Verdauung.
Moni zu Gabi, Bei Krankenschwestern werde ich misstrauisch.
Gabi zu Moni, Ich enthaare meine Bikinizone immer selber.
Moni zu Gabi, Glatzen sind im Kommen.
Gabi zu Moni, Unser Chef geht fremd.
Moni zu Gabi, Mein Kater ist friedlich eingeschlafen.
Gabi zu Moni, Ich hab Evi mit ihrem Neuen gesehen.
Moni zu Gabi, Dauernd diese ermüdenden Übergriffe!
Gabi zu Moni, Pouletsalat erfrischt.
Moni zu Gabi, Ich breche die Diät ab.
Gabi zu Moni, Neinsagen muss man lernen.
Moni zu Gabi, Bruno nervt.
Gabi zu Moni, Peter schnarcht.
Moni zu Gabi, Ich schlaf ein im Kino.
Gabi zu Moni, Zelten macht Spass!
Moni zu Gabi, Ich will weit weg von hier!
Gabi zu Moni, Ich hasse Stau!
Moni zu Gabi, Karin ist eine Schlange.
Gabi zu Moni, Ich bin gegen Haustiere.
Moni zu Gabi, Man soll Freiheiten geben und nehmen.
Gabi zu Moni, Ich kann mich nie entscheiden.
Moni zu Gabi, Ich will einfach keine Multiple Sklerose.
Gabi zu Moni, Mein Frauenarzt ist goldig.
Moni zu Gabi, Ich bin allergisch auf Edelmetall.
Gabi zu Moni, Wir haben ein Chalet gemietet.
Moni zu Gabi, Sonnencrème ist wichtig.
Gabi zu Moni, Caramelisierte Birnen sind nicht so süss.
Moni zu Gabi, Es gibt Selbsthilfegruppen für Diabetiker.
Gabi zu Moni, Gehhilfen kann man auch mieten.
Moni zu Gabi, Diese Schuhe machen aber Druckstellen.
Gabi zu Moni, Eh lieber Knöpfe als Reissverschlüsse.
Moni zu Gabi, Es kommt auf die Länge an.
Gabi zu Moni, Das Innere zählt.
Moni zu Gabi, Er ist Legastheniker.
Gabi zu Moni, Ozon beeinflusst eben das Denkvermögen.
Moni zu Gabi, Ich könnte dauernd kotzen.
Gabi zu Moni, Endlich gibt es eine Grünabfuhr.
Moni zu Gabi, Es ist die Zeit der Sozis.
Gabi zu Moni, Ich sei unpünktlich.
Moni zu Gabi, Ich sei verstopft.
Gabi zu Moni, Im Urin sieht man die Schwangerschaft.
Moni zu Gabi, Ich sollte mehr trinken.
Gabi zu Moni, Also tschüss bis morgen!
Moni zu Gabi, Abends. Tschüss!



Prachtsstücke

Schuhmacher ist sein Beruf.
Und seit Schuhmacher sein Beruf ist,
ist Schuhmacher auch sein Name.
Alle nennen ihn so.
Den Schuhmacher.
Nicht Herrn Schuhmacher oder so, nein,
man redet nur vom Schuhmacher.
Also falls überhaupt.
Ueber ihn redet man eigentlich nicht.
Man vergisst eher über ihn zu reden.
Er redet auch nicht.
Reden ist nicht seine Sache.
Seine Sache ist Schaffen.
"Schuhmacher, Schuhmacher..!"
Das sind so fast die einzigen Worte, die er sagt.
Zu sich selber halt.
Zu wem auch sonst.
Zu ihm kommen nur noch selten welche.
Er ist ein Gelernter und macht seine Sache ordentlich und präzise und überlegt.
Da wird nicht nur ein einzelner Schuh geflickt.
Immer beide.
Das ganze Päärchen.
Sonst stimmt's nicht.
Sonst hinken die Leute.
Sonst geht das Skelett kapputt.
Oder der andere Schuh.
Ja, da kommen halt nur noch selten welche.
"Schuhmacher, Schuhmacher…!"
Früher schaute er den Leuten noch in die Augen.
Den Frauen.
Heute nur noch auf die Füsse.
Und diese Füsse rauben ihm den Schlaf.
Die laufen ihm in seine Träume.
Die tanzen nachts vor seinen Augen.
Die kleidet er sich alle ein.
Da lässt er Prachtsstücke entstehen.
Aus Organza.
Oder mit Perlen und Metallplättchen.
Ornamentalen Musterungen.
Federn.
Vergoldeten Absätzen.
Bestickte Abendschuhe aus Samt!
Er schafft Kunstwerke in Schuhschachteln.
"Schuhmacher, Schuhmacher…!"
Reden war nie seine Sache.
Aber Schaffen.
Prachtsstücke schaffen.
Schlaflos Prachtsstücke schaffen.
Schlaflose Prachtsstücke schaffen.
Die Schachteln stapeln sich.
Nachts.
Tagsüber werden die Päärchen besohlt.
Die Schachteln beginnen sich zu häufen.
Nachts.
Tagsüber gibt es immer weniger Päärchen zum Flicken.
Man kauft sich Neue heutzutage.
Man kann ja die heutigen Alten oft gar nicht mehr flicken.
Da kommen halt nur noch selten welche.
Der Schuhmacher ist auch müde geworden tagsüber.
Er freut sich auf die Nacht.
Auf's Schachteln schaffen.
Das ist seine Sache.
Nicht Reden.
Niemand weiss von den Prachtsstücken.
Es kommen sowieso nur noch selten welche.
"Schuhmacher, Schuhmacher…!"
Hoffnungsvoll wartet er tagsüber, im Hinterzimmer, dass keiner kommt.
Den Blick verträumt zum Fliegenfänger.
Wenn sich dann die toten Fliegen am Honigband bewegen,
ist wieder ein Päärchen da.
Zum Flicken.
"Schuhmacher, Schuhmacher…"



Frau Heini und Herr Hangartner

Frau Heini klagt,
dass wenn sie den Herrn Hangartner am Morgen im Gässchen kreuze und er ihr so freundlich Guttageswünsche entgegenrufe,
könne sie im ersten Moment danach zwar viel schmerzfreier und schneller laufen,
doch dann würden die Knie nicht mehr wollen,
täten wie salzige Sülze,
eine zittrige Angelegenheit und oft müsse sie sich auch noch hinsetzen,
weil das Herz so zu donnern anfange und es ihr den Schweiss auf die Stirn treibe,
ja es könnte einem also Angst machen.

Ob man da nicht etwas dagegen tun sollte
oder ob es allenfalls ein Mittel gäbe
oder ob das halt einfach zu den Gebresten im Alter gehöre?